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Janas Westernlok
So funktioniert die Dampflokomotive
Janas Westernlok Dampfantrieb

   
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 Janas Geburtstagskarte

 Die Freunde: Postbote, Quaki, Teddy, Struppi, Tiwi und Klapsi

 Janas Leuchtturm

 Janas Freunde in der Wüste

 Jana hat den Aloisius entdeckt; na denn: "Ein Prosit der Gemütlichkeit"

 Janas Areal; hinter der Türe ist die berühmte Höhle

 Die Meisterarchitektin baut sich eine Berg- und Tal Autobahn

 Zweimal naschen, ein Plätzchen streichen; dreimal naschen, ein Plätzchen ...

 Jana richtet das Frühstück

 Hier pinselt die Grillchefin das Nachfrühstückschweinchen ein

 Da schau her, 5 Stunden später

 Jana packt ihren Reisekoffer

 Da ist doch wer

 Jana bremst die Photographen aus, die geduldig auf freies Feld warten

 Jana kommt vom Opale suchen zurück; leider ohne Erfolg

 Wer hat hier mehr Angst? Jana oder der Koalabär

 Jana auf den Spuren von James Cook

 Da war nichts zu machen, es musste unbedingt auf der Wiese sein

 Schulaufgaben bei "Väterchen Timofej"

 Auch 37 - 18 gehört zum Preis; wär's nicht 19, gäb's kein Eis

 Jana hat Geburtstag

 Das wird ja noch kleiner

 
Welten der
Technik

Wir, die älteren Technikmenschen, erlebten einen langen Werdegang der Technik und haben auch bei Vielem mitgewirkt. Meine Generation musste, nach dem Krieg, fast bei Null anfangen. Ich erinnere mich noch, wie unsere Lehrer, und später besonders unser Lehrherr, uns motivierten, alles, was uns an Unterlagen über Technik und Handhabung unterkommt, zu sammeln. So nahmen wir aus zerbombten Fabriken, in denen wir spielten, unter Schutt liegende Zeichnungen und sonstige technische Unterlagen mit und zeigten diese unserem Lehrherrn. Der gab sie für kleine Anerkennungsbeiträge an die Handwerkskammer und an Firmen weiter. Besonders die Handwerkskammer achtete darauf, dass in erster Linie ursprüngliche Besitzer der Unterlagen diese wieder bekamen; so die Besitzer noch aufzufinden waren. Auf diese Art wurde viel Technikwissen gerettet, das ansonsten in Schutt-Zerkleinerungsanlagen gelandet wäre.
Zurückblickend war es für mich eine spannende Zeit. Doch Technik, gleich welcher Art, ist nun mal spannend.
Ich will hier aber keine Romane schreiben, sondern einzelne Themen und Erlebnisse aufgreifen.


 
  Technik und Fortschritt

1951 Feldtelefon



Hier ein Telefon-Erlebnis, das meinen Lebensweg maßgeblich beeinflusst hat:

Ich glaube es war 1951. Bein Stromern im Wald fand ich ein Feldtelefon. Das Instrument sah sehr Untersuchungsbedürftig aus, besonders die Kurbel. Drehen funktionierte, aber mit Ton war nichts. Also mitnehmen. Als die Mutter das Gerät sah, bekam sie Angst; das war nach dem Krieg so; ich sollte es wieder zurückbringen. Statt dessen ging ich mit dem Gerät und meinem Freund schnurstracks zur Amerikanischen Kaserne, weil da ein Bekannter als Wachposten arbeitete. Der war zwar nicht zu finden, aber ein Ami, so nannten wir die amerikanischen Soldaten, wollte sich das Gerät ansehen. Als er den Kasten aufklappte, wollte er mir und meinem Freund einen Kaugummi- und uns einen Dollar geben. Das wäre sehr viel gewesen, besonders der amerikanische Kaugummi. Als ich zögerte, wollte er noch einen Dollar dazu legen, obwohl mir noch ein Kaugummi lieber gewesen wäre. Doch mein Freund zog mich weg. Er sagte mir, dass der Amerikaner beim nächsten mal noch mehr dafür gibt. Wir wollten den nächsten Tag wieder zur Kaserne gehen. Nachdem auch mein Freund Angst hatte das Gerät mit nach Hause zu nehmen, versteckten wir es im Wald. Ich traute mich nicht das meiner Mutter zu sagen. Mein Freund fragte seine Mutter. Die sagte ihm, wir sollten mindestens 10 Dollar dafür nehmen. Am nächsten Tag gingen wir wieder zur Kaserne. Am Tor war der Ami vom Vortag und noch zwei andere. Die wollten in der Hauptsache zum Fundort des Telefons und wir würden auch was dafür bekommen. Die Angst war groß, weil die Amerikaner damals alles bestimmen durften. Doch die beruhigten uns und nahmen uns in ihre Kantine mit. So gutes Essen hatten wir noch nie. Dann fuhren sie mit uns in den Wald und gruben dort mit Spaten im Boden umher. Sie fanden ein Lager mit Waffen und Munition. Wir hatten wieder große Angst, weil danach die Mutter meines Freundes und meine Mutter in die Kaserne kommen mussten. Dort mussten sie versprechen, keinem davon zu erzählen; auch wir mussten das versprechen. Dann bekamen die Mütter Geld und Zigaretten. Obwohl die nicht rauchten, waren Zigaretten etwas ganz wertvolles für den Markt; und besonders amerikanische Zigaretten. Meinem Freund und mir zeigten die Soldaten die Funktionen des Telefons und wir durften auch telefonieren. Wir bekamen jeweils ein großes Päckchen amerikanischen Kaugummi; damit waren wir in der Schule die Größten, weil wir auch teilten; aber teilen war damals selbstverständlich.
Dieses Erlebnis war für meinen späteren Werdegang sehr maßgebend und entscheidend. Über das Wissen der Bauteile-Funktionen des Feldtelefons war ich so stolz, dass ich ab da immer wissen wollte wie etwas funktioniert. Ich glaube, damit fiel ich danach so manchem Spezialisten auf den Wecker. Die Amerikaner waren es auch, die ich später erfolgreich um eine Diode bat. Als ich damit meinen ersten Detektorempfänger gebaut habe, zeigte ich den dem Funker der Soldaten. Der freute sich sehr und schenkte mir elektronische Bauteile und Kupferdraht zum Spule-Wickeln. Als besondere Zugabe bakam ich noch ein amerikanisch-deutsches Wörterbuch wie es die Sodaten hatten und ein Dame-Schachspiel. Diese zwei Sachen erwähne ich nachträglich, weil ich sie jetzt unter uralten Unterlagen wieder fand (s. Bilder). Schach spielen lernte ich damals beim Zusehen wenn die Erwachsenen Schach spielen; ab und zu durfte ich dann auch spielen. Ich war Happy und bastelte was das Zeug hält. Das Basteln machte mir so viel Freude, dass ich es nie als Beruf, sondern nur für mich machen wollte.

Aber damals wollte wir ja sowieso alle Lokomotivführer werden.
Zu der Zeit sammelte ich auch Deutsche Begriffe, wie sie in der Technik verwendet werden sollten. Leider sind diese Unterlagen verschwunden.
Der Otto-Motor wurde danach beschrieben mit:
Viertopf-Viertakt-Zerknalltreibling.

Beim Schreiben dieser Geschichte fielen mir weitere Telefonerlebnisse aus dieser Zeit ein. In der zweiten Telefongeschichte wird auch verraten, mit welchen Tricks wir von der Telefonzelle aus, ein eigenes Telefon hatten wir eh keins, stundenlang kostenlos mit unseren Freundinnen telefonieren konnten.

Ich bin mir nicht sicher, ob solche Berichte Anklang finden Gedacht sind sie für Jana, die technisch sehr interessiert ist und auch alles wissen will.
Für mich ist die Welt der Technik ein spannendes Abendteuer.